Medizin-Geschichten

Die Heilpflanze des Monats Mai 2014
Kurioses, Bizarres, Interessantes

Folge 25: Weißer Diptam (Dictamnus albus)

Ein Meter hoch mit Trauben von wunderschönen, rosa oder lila geäderten weißen Blüten und einem intensiven aromatischen Duft: Der Diptam ist inzwischen bei uns sehr selten geworden und deshalb streng geschützt. Um ihn gibt es eine besondere Bewandtnis. Aber vielleicht zunächst zur Erklärung des eigenartigen Namens:

Die griechische Bezeichnung „dictamnos“, die schon von Aristoteles für diese Blume verwandt wurde, wird abgeleitet vom Dikti-Gebirge auf Kreta und dem Wort „thamnos“ für Strauch. Die Pflanze wächst aber nicht nur auf Kreta. Ihre Heimat ist der nördliche Mittelmeerraum, Ost- und Mitteleuropa bis nach China und Korea. Aus „dictamnos“ haben die Römer „dictamnus“ gemacht, das hat sich im Mittelalter zu Diptam abgeschleift. Der Zusatz „weiß“ bezieht sich jedoch nicht auf die feinen Blüten, sondern auf das kriechende, weiße Rhizom.

Auf Deutsch hatte die Pflanze natürlich auch ihre volkstümlichen Namen, zum Beispiel Aschwurz, weil ihre Blätter denen der Esche ähneln, aber auch Teufelspflanze, Hexenkraut oder Feuerpflanze. Und das hat der erwähnten Besonderheit zu tun: Der Diptam kann sich selbst entzünden.
Die Aschwurz dünstet ätherische Öle aus, und zwar viel mehr als andere Duftpflanzen. Dabei entsteht ein brennbares Gas. An sehr heißen Tagen umgibt die Pflanze eine regelrechte Wolke, die sich entzünden kann. An extrem heißen, schwülen und windstillen Tagen kann man in der Dämmerung dann blaue Flammen über den Blüten sehen.

Dieses Phänomen hat dem Diptam einen weiteren Namen gegeben: „Flammender Busch“. Und manche Experten meinen sogar, dass diese schöne Pflanze Moses‘ brennender Dornbusch war. Allerdings hat der Diptam keine Dornen und kommt auch nicht in Palästina vor.

Quelle:
u.a.  Gerhard Madaus: „Bioheilmittel“

Ursula Armstrong | Redaktion | Sperberweg 2 | D-82152 Krailling | Telefon: +49 (0) 163 / 313 21 10 | e-mail: mail@uschi-armstrong.de | www.redaktion-armstrong.de

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Der Diptam wächst in der Natur auf steinigem Boden in trockenen Wiesen, im Gebüsch und auf Waldlichtungen. Die schöne Blume eignet sich sehr gut auch als Gartenpflanze. Dann braucht der Diptam einen sonnigen, trockenen Standort mit kalkhaltigem Boden und gutem Wasserabzug. 

Foto: Armstrong